Meine Geschichte vom Auswandern Teil 4
Mit meiner Auswandergeschichte, von der ich letzte Woche Teil 3 veröffentlicht hatte, geht es dann jetzt weiter, und zwar so:
Als ich im Winter nach der Zeit am Gardasee ein paar Monate in Österreich in einem Hotel als Rezeptionistin arbeitete, habe ich eine liebe Kolumbianerin namens Andrea kennen gelernt. Sie hat damals im Winter in Österreich gearbeitet und den Rest des Jahres in Barcelona gewohnt.
Da sich eine gute Freundschaft zwischen uns entwickelt hat, habe ich Andrea ein paar Tage zu uns nach Hause nach Rinn, in der Nähe von Hall in Tirol, eingeladen.
Sie war begeistert von der Landschaft rund um mein kleines Heimatdorf und wir hatten viel Spaß in der Zeit zusammen.
Wir haben uns immer gut verstanden, vom ersten Moment an, obwohl der ignorante Direktor und Besitzer des Hotels , in dem wir uns kennen gelernt haben, ganz gegen diese Freundschaft war. Er fand Andrea als Ausländerin und Tellerwäscherin wäre kein geeigneter Umgang für seine Hotelrezeptionistin.
Mir war das egal, denn meine Freunde hab ich mir immer noch selber ausgesucht.
Einer der Gründe warum ich die Wintersaison in Österreich vorzeitig abgebrochen habe, waren die rassistischen Äußerungen und die aggressive Umgangsart meines Chefs.
Ja, und so kam es dann das Andrea mich nach ihrem kurzen Aufenthalt in meinem Elternhaus mich nach Barcelona eingeladen hat. Sie meinte wann immer ich will könne ich sie besuchen kommen und falls ich dort leben möchte, hätte ich immer ein zu Hause bei ihr oder ihren Freunden.
Ich wollte schon immer gerne Spanisch lernen und habe diesen Vorschlag letztendlich angenommen und alles nötige vorbereitet! Das Kofferpacken war für mich schon fast eine Routine und trotzdem war ich dieses Mal so aufgeregt wie noch nie vorher.
Ich wurde in Barcelona liebevoll von einem Freund von Andrea. namens Leo, empfangen und lebte dann die erst Woche bei ihm in seiner kleinen Wohnung mitten im Zentrum der Metropole Barcelona.
War schon hart am Anfang, ganz ohne Spanisch zu sprechen, ohne Arbeit und eigene Wohnung. Man muss eben einfach durchhalten und nach vorne schauen, immer positiv denken und nie mit dem Gedanken spielen alles hin zu werfen. Meine vorherigen, durchaus positiven Auslandserfahrungen halfen mir sehr dabei und waren eine Antriebskraft für mich.
So kam es dass ich Weihnachten 2004 und Neu Jahr mit lauter netten Leuten aus Kolumbien auf ihre traditionelle Art und Weise gefeiert habe. Ich habe ihre Bräuche gelernt und gerne angenommen. Beispielsweise wird in Kolumbien zu Neu Jahr eine Hand voll Linsen in das Portmonee gegeben, das soll für finanzielle Sicherheit im bevorstehenden Jahr sorgen.
Nach ein paar Wochen kam dann noch Luigi, mein Freund, den ich damals in Italien kennen gelernt habe und den ich auch in meinem letzten Beitrag erwähnt habe, nach Barcelona und wir fanden auch gleich eine kleine Wohnung zusammen.
Dieses Apartment war sehr heruntergekommen und wir haben wirklich viel daran gearbeitet um es uns schön einzurichten. Damals haben wir ein Zimmer im Eingangsbereich an eine ältere Frau aus Peru namens Ana Maria vermietet. Auch diese Wohngemeinschaft war äußerst interessant und lehrreich für uns. Von Ana Maria hab ich gelernt einige peruanische Gerichte zuzubereiten, welche ich noch heute ab und zu koche und dabei an sie denke.
![wohnung](https://www.weltweit-urlaub.de/auswandern-nach/wp-content/plugins/lazy-load/images/1x1.trans.gif)
unsere bunte wohnung in Barcelona
Ich war von Anfang an begeistert von der spanischen Sprache und habe sehr fleißig und ehrgeizig zu Hause Vokabeln gelernt und mit meinen kolumbianischen Freunden und Ana Maria die Aussprache geübt. Nach 6 Monaten war ich dann schon so gut vorbereitet, dass ich eine Spanisch-Prüfung ablegen konnte für Spanisch als Fremdsprache, nivel intermedio (Mittelstufe), an der Universität von Barcelona.
Gearbeitet hab ich damals als Rezeptionistin am Eingang eines luxuriösen Restaurants direkt and der berühmten Rambla, namens „Attico“ – ich würde dieses Lokal jedem empfehlen, der Barcelona besucht. Was ich da so alles erlebt habe…Die verrücktesten Menschen von Barcelona bewegen sich entlang der Rambla, die lebenden Statuen, Musiker, Maler und leider auch Taschendiebe und so weiter.
In Barcelona, und vor allem an der Rambla ist alles möglich und man trifft lauter Paradiesvögel und Exzentriker, Lebenskünstler und kreative Menschen.
Nach fast einem Jahr in einer Grosstadt wie Barcelona zu leben, war ich dann ausgebrannt und hatte die Stadt satt. So haben wir entschieden uns einen Urlaub nach Teneriffa zu gönnen und dabei zu sehen wie es da so ist. Eigentlich hatten wir schon damals den Hintergedanken auf die Insel auszuwandern, doch leider wussten wir viel zu wenig. Der Urlaub auf Teneriffa war wunderschön und hat unsere Zukunftsplanung beeinflusst, in wiefern, das könnt ihr nächste Woche in Teil 5 meiner Geschichte vom Auswandern lesen.
Am 05.04.2008 um 18:42 Uhr
Hallo Anna!
Hannah spricht heute noch von unserem Besuch bei Dir in Barcelona vort 3 Jahren! Vor allem über die Tiere auf der Rambla. Gerade 5 Jahre war sie, als sie mich bei unserem Spaziergang aprupt zurückriss. Dann stellte sich dieser laufende süsse halbe Meter vor den korpulenten Herrn, der dort Tiere in Käfigen ausstellte. Sie stampfte mit dem Fuss auf und schrie den Riesen an:“Lass sofort die Tiere frei! Freilassen!! Sofort!! Du Quäler“. Ich staunte erst mit offenem Mund und…naja Du kennst die Geschichte Deiner Nichte, die Dein Temperament und Deinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn mit Dir teilt! Ach Anna, ich vermisse Dich, bald kommen wir!! Schöne Grüße an den Auspuff-Meister 😉
Katrin
Am 07.04.2008 um 10:30 Uhr
schöne Wohnungseinrichtung
Am 07.04.2008 um 16:40 Uhr
Hallo Christo!
Die Steine, die im Bild sichtbar sind, sind Glasstücke, die ich aus dem Meer gefischt habe und als Mosaik an die Wand geklebt habe. 🙂
Am 17.03.2009 um 18:31 Uhr
hallo, ich weiss leider nicht wie Sie heissen, aber ich finde es sehr gut, dass sie ihre Erfahrung veröffentlichen. ich bin sehr an ihrer Geschichte interessiert,weil ich auch nach Barcelona auswandern möchte. es wird für mich schwiereiger werden, da ich dort niemanden habe, aber das macht mir überhaupt nichts aus. Spanien ist es einfach wunderschön, deshalb interessieren mich Geschichten wie diese.
Am 08.02.2011 um 23:18 Uhr
Erstmal ein großes Dankeschön das du deine Geschichten von Auswandern veröffentlichst . Da ich auch liebend gern nach Barcelona auswandern möchte gefällt mir das sehr gut,weil du mir die Angst vorm auswandern nimmst. Aber ich würde gerne wissen …. ist es ok wenn man die Sprache im Land lernt oder sollte man die vorher schon können ?…
PS….Der Ausschnitt deiner Wohnung gefällt mir sehr gut . =)