Auswandern nach Ungarn
Ungarn ist viel mehr als Budapest, Donau, Plattensee,…
Der mitteleuropäische Staat Ungarn ist seit 2004 Mitglied der Europäischen Union. Dieses wunderschöne Land weist eine große landschaftliche Vielfalt auf. Es gibt fruchtbare Tiefebenen, Auenlandschaften und Mittelgebirge.
Ungarn war immer schon ein beliebtes Urlaubsziel. Thermalquellen haben Ungarn auch attraktiv gemacht für Kuraufenthalte.
Die wohl bekannteste Stadt ist die Hauptstadt Budapest, der längste Fluss die Donau und der größte See der Plattensee oder auch Balaton genannt. Es ist übrigens auch der größte See in ganz Mitteleuropa.
Ungarn gehört zu den ehemaligen Staaten des Ostblocks. Schon damals gab es hier marktwirtschaftliche Tendenzen, die dem Land nach der Wende einen kleinen Vorsprung verschaffte. Allerdings hat Ungarn damit nicht richtig umgehen können und so wurde aus dem sog. Gulasch-Kommunismus ein Gulasch-Kapitalismus und die Bereitschaft zur Korruption nahm überdurchschnittlich zu.
So langsam verbessern sich die wirtschaftlichen Grundlagen und es gibt Hoffnung auf Besserung.
Ungarn ist zwar Mitglied der EU, allerdings noch ohne Euro.
Was macht Ungarn dennoch interessant für Auswanderungen?
Es sind vor allem deutsche Unternehmer, die Vorteile in der Ansiedlung hier im Land sehen. So sind die Lohnkosten nur etwa 1/3 so hoch wie in Deutschland.
Im Wachstum befinden sich vor allem die Dienstleistungsangebote, die Immobilienbranche, Handel und Tourismus. Auch die Elektronikbranche bekommt immer höhere Bedeutung.
Daraus resultiert ein Fachkräftemangel, vor allem in Mittelungarn. Und hier besonders in den verarbeitenden Gewerben, im Baugewerbe und im Finanzdienstleistungsgewerbe.
Gesuchte Arbeitskräfte sind Maschinenschlosser, EDV-Facharbeiter, Dreher, Schweißer, Elektrotechniker, Logistikkaufleute, Handelsfilialleiter und Speditionskaufleute.
Absolutes Muss ist die Beherrschung der ungarischen Sprache.
Voraussetzungen um in Ungarn arbeiten zu können sind, wie in allen EU-Ländern, denkbar gering. Dennoch gibt es ein paar Unterschiede.
Das Schwierigste dürfte das Erlernen der ungarischen Sprache sein.
Ansonsten kann jeder EU-Bürger auch hier 3 Monate ohne irgendeine Aufenthaltsgenehmigung verbringen, als Tourist oder Arbeitssuchender.
Allerdings macht Ungarn von dem Recht Gebrauch, die Freizügigkeit für deutsche Arbeitnehmer einzuschränken. Dieses Recht haben alle Länder der erweiterten Union, zu denen Ungarn gehört.
So müssen alle Deutschen die in Ungarn arbeiten wollen bei der ungarischen Botschaft ein Arbeitsvisum beantragen. Dieser Vorgang dauert etwa 2 Monate. Danach muss man beim ungarischen Arbeitsamt eine Arbeitserlaubnis anfordern und diese muss jedes Jahr erneuert werden. Dabei sind ein Gesundheitszeugnis und die Qualifikationsnachweise vorzulegen.
Auch der zukünftige Arbeitgeber muss zwei Monate vorher seinen Bedarf melden und erst wenn nachgewiesen ist, dass der Arbeitsplatz nicht mit einem ungarischen Bürger besetzt werden kann, darf er anderweitig vergeben werden.
Ausnahmen von dieser notwendigen Erteilung der Arbeitsgenehmigung sind Mitarbeiter in Schlüsselpositionen oder Personal gemäß einer bilateralen Vereinbarung. Es bestehen solche Vereinbarungen mit Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich und der Schweiz.
Die Lebenshaltungskosten in Ungarn sind unterschiedlich.
So sind Mieten, vor allem in größeren Städten und hier vor allem in Budapest, recht hoch. Allerdings sind die Kosten für Lebensmittel recht niedrig. Und auch Tabak, öffentlicher Nahverkehr und Dienstleistungen wie Gastronomie, Wellness und Haushaltshilfen sind um vieles günstiger als in Deutschland.
Übrigens beträgt die ungarische Mehrwertsteuer 20%.
Die Verdienstmöglichkeiten steigen zwar langsam, sind aber immer noch geringer als wir es gewohnt sind.
Hier gilt nicht nur je höher die Qualifikation desto höher der Verdienst, auch die Größe des Betriebes spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. In größeren Firmen ist der Verdienst für die gleiche Arbeit um einiges höher.
Es gilt natürlich, das Land nicht nur während eines Urlaubs kennen zu lernen. Bevor Sie sich entscheiden in Ungarn zu leben, sollten Sie sich mit möglichst allen Bedingungen vertraut machen.
Dann empfiehlt es sich allerdings, auch wegen der etwas anderen Art der Arbeitserlaubnis, schon von zu Hause aus auf Arbeitssuche zu gehen. Eine gute Möglichkeit dafür bietet die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit.
Hier finden Sie Langzeitarbeitsangebote, aber auch Praktikumsstellen oder Saisonarbeit und natürlich umfassende Informationen.
Wichtige Adressen
Deutsche Botschaft in Budapest
Uri utca 64-66
1014 Budapest
Postanschrift
Postfach 43
1250 Budapest
Tel.: 0036-1-488 3500
Fax: 0036-1-488 3505
eMail: info@deutschebotschaft-budapest.hu
www.budapest.diplo.de
Botschaft der Republik Ungarn
Unter den Linden 76
10117 Berlin
Tel.: 030-203 10 0
Fax: 030-229 13 14
eMail: infober@kum.hu
http://www.mfa.gov.hu/kulkepviselet/de/de
Infos für den Arbeitsmarkt und die Stellensuche
http://eures.europa.eu
www.arbeitsagentur.de
http://ec.europa.eu/euraxess
www.allas.lap.hu
www.allas.startlap.hu
Ungarische Arbeitsverwaltung
www.afsz.hu
Infos zur richtigen Bewerbung
www.ba-auslandsvermittlung.de/bewerbung
Infos zur Anerkennung von Abschlüssen u.ä.
www.bibb.de
www.europass-info.de
http://ec.europa.eu/youreurope
www.kmk.org
Verdienstmöglichkeiten
Ungarisches Zentralamt für Statistik
http://portal.ksh.hu
Am 06.08.2011 um 14:12 Uhr
Wie sieht das denn aus, wenn ich selbstständig bin in Ungarn? Da brauche ich doch theoretisch auch eine Genehmigung.