Eine Ayurveda Kur auf Sri Lanka

Der Begriff Ayurveda bedeutet nichts anderes als die Lehre vom Leben.
Mit Ayurvedischen Anwendungen unter einem fachkundigen Ayurvedaarzt kann man seine Körperenergien wieder ins Gleichgewicht bringen und dadurch Lebensqualität und Gesundheit verbessern.

Ayurveda basiert auf der Berücksichtigung von drei verschiedenen Grundtypen, die aufgrund ihrer Konstitution entsprechende Behandlungen und Ernährung brauchen. Somit wird bei einer ersten Konsultation mit dem Ayurvedaarzt mittels Puls- oder Irisdiagnose festgestellt, ob man der Vata, Pita oder Kapha Typ ist.
Entsprechend der Grundkonstitution wird dann ein Ernährungs- und Behandlungsplan erstellt. Bei einer guten Ayurvedakur bekommt man meistens Medikamente verschrieben, die vom Arzt selber aus Kräutern und Pflanzen hergestellt werden. Das Wissen wird meist von Generation zu Generation in der Familie weitergegeben. Am Anfang der Kur kommt man um die Panchakarma – die Abführungskur – nicht umhin. Es gibt verschiedene Methoden um den Darm zu reinigen, Ziel ist es, den Darm zu entlasten und um die Kur zu unterstützen.

Der angenehme Teil sind die Massagen, bei denen die Öle wiederum auf jeden Konstitutionstyp abgestimmt sind. Es gibt Synchronmassagen mit Öl, Stempelmassagen mit Reisbällchen und teilweise wird man bei den Massagen wieder richtig eingerenkt. Je nach Phase der Behandlung bekommt man auch ein Dampfbad, damit die Gifte ausgeschwitzt werden können. Abschließend bekommt man dann ein Kräuterbad, bei dem man sich noch eine Weile entspannen kann und das wiederum entgiftende Wirkung hat.

Die Königsanwendung, Shirodhara, wird als der Höhepunkt einer Ayurvedakur angesehen. Sie darf nur in den frühen Morgenstunden angewendet werden. Sie hat eine besonders tiefgehende und entspannende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Das öl, das in einem gleichmäßigen Fluß fast eine halbe Stunde lang über die Stirn gegossen wird, darf nicht zu warm und nicht zu kalt sein. Ebenso muß darauf geachtet werden, daß es regelmäßig und ohne Unterbrechung über die Stirn fließt.

Sri Lanka ist neben Indien ein Mekka für Ayurvedatherapien. Das Land hat nicht nur eine mehrere tausendjährige Tradition, in der das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Auch das Klima bietet den idealen Rahmen für eine Harmonisierung der Lebensenergien.

Bei beiden Ayurvedakuren, die ich in dem Land des Lächelns gemacht habe, war es die liebevolle Art der Menschen, die sowohl Leib als auch Seele wieder in Einklang kommen ließ. Frische Blütenarrangements jeden Abend auf dem Bett mit einem Gute-Nacht-Wunsch, Tee mit einem Lächeln serviert und eine Massage, die mit ein paar Strichen durch die Haare sanft beendet wird.

Die Liebe zum Detail macht sich überall bemerkbar, so fand ich eines Tages die Muscheln, die ich achtlos auf dem Zimmertisch liegen hatte lassen, sorgfältig in der Form der Insel Sri Lanka ausgelegt vor .

„Did you like my Sri Lanka, Madam?“ fragte mich mein room steward.

Wie kann man dieses Land bei so viel echter Herzlichkeit auch nicht mögen?