Reisebericht über meine 3 Wochen auf der Insel La Reunion
Reisebericht über meine 3 Wochen auf der Insel La Reunion
Ile de la Réunion – Urlaub auf einer Insel mit Charme und Esprit im Indischen Ozean
Die französische Insel La Réunion liegt im indischen Ozean, östlich von Madagasgar. Hier bot sich mir die einzigartige Chance, drei Wochen bei einer kreolischen Familie zu verbringen und die Insel samt ihrer Menschen hautnah und ganz ohne Tourismus zu erleben.
Doch der Weg dorthin war etwas länger, als die üblichen Flüge, die ich bis dahin so kannte. Zunächst ging es vom Flughafen Düsseldorf nach Paris. Wir landeten auf dem Flughafen Charles de Gaulle und hatten dort noch etwas Aufenthalt, um diesen riesigen Airport zu erkunden.
Dann begann der längste Teil der Reise: am Abend um 21:45 Uhr verließen wir den Pariser Flughafen und nach einer Zwischenlandung auf den Seychellen, landeten wir am nächsten Vormittag auf dem Flughafen der Hauptstadt St.
Denis auf La Réunion.
Dort wurde ich von meiner Gastfamilie abgeholt, die ich zuvor nur von einem Foto her kannte. Es handelte sich um eine französisch-kreolische Familie, die in einem kleinen Haus in dem Ort Tampon lebte.
Die nächste größere Stadt dort war St. Pierre, die einen schönen Strand hatte, wo man wunderbar schnorcheln konnte. Der Küste war ein Riff vorgelagert, was die Haie davon abhielt näher an den Strand
zu kommen.
So konnte man ohne Gefahr die Meeresbewohner des indischen Ozeans bestaunen, denn so eine bunte Artenwelt habe ich zuvor nur in Zooaquarien sehen dürfen.
Die Tochter meiner Gastfamilie ging in St. Pierre zur Schule.
In der Schule wurde französisch gesprochen, aber daheim sprach man eine Kreolsprache. Das war eine Mischung aus französischen und kreolischen Sprachkomponenten.
Interessant ist das Klima dieser Insel.
Der Ort Tampon ist etwas höher gelegen im Gebirge der Region und wenn man dort früh morgens aufstand, war es richtig kalt. Ohne Jacke oder Pullover konnte man das Haus nicht verlassen. Kam man dann aber mit dem Bus unten in St. Pierre an, konnte man sich wie eine Zwiebel schälen und ein T-Shirt mit kurzer Hose war vollkommen ausreichend. So unterschiedlich ist das Klima auf der Insel.
Mein Aufenthalt auf La Réunion führte mich einmal kreuz und quer über die Insel. Um hier nicht den Rahmen zu sprengen, berichte ich nur über die markantesten Stationen meiner Rundreise.
Etwas weiter östlich von St. Pierre liegt der Strand La Petite-Ile nahe dem Ort St. Joseph. Der Strand hier ist wirklich sehr schön, doch sollte man auf ein Bad im Meer lieber verzichten, denn dort kommen die Haie recht nah ans Ufer und man möchte ja nicht als kleine Fischmahlzeit enden.
Empfehlenswert ist ein Ausflug zum Strand St. Gilles-les-bains. Dieser Strand ist traumhaft schön und man darf auch ohne Gefahr ins Wasser. Das Sonnenlicht spiegelt sich im klaren Wasser und man muss einfach in dieses türkisblaue Nass springen.
Überall auf der Insel trifft man immer wieder auf herrlich bunte Hindu-Tempel. Sie strahlen so viel Lebensfreude aus, dass man gar nicht anders kann, als mindestens einen Tempel für das heimische Fotoalbum zu fotografieren.
Weit ins Insel-Innere führte mich mein Weg nach Cilaos, in die Nähe des Piton des Neiges (3.070 m), ein nicht mehr aktiver Vulkan auf La Réunion.
Cilaos ist ein kleines Dorf inmitten einer grünen Gebirgs-Landschaft, die absolut unberührt erscheint. Hier erlebt man Natur noch in seinem Ursprung und ich kam mir vor, wie in einem Film, als wir plötzlich zu einem kleinen Wasserfall kamen.
Dieser Wasserfall mit seinem kleinen See, war wie ein geheimnisvoller Platz in dieser grünen Oase. Obwohl man sich im Gebirge befand, konnte man in Schwimmsachen baden und auf einem Felsstein die Sonne genießen.
Ein anderer großer Ausflug führte mich zum einzig aktiven Vulkan auf der Insel, dem Piton de la Fournaise mit seinen 2.632 m. Zunächst wanderten wir steil hinunter in ein wunderschönes grünes Tal, um dann den Weg hoch zum Vulkan auf uns zu nehmen. Der Weg war weit und auch sehr anstrengend. Ehrlich gesagt, hatte ich mir ja bei dem Blick in den Vulkan ein wenig glühende Lava versprochen, doch es war alles nur trocken und staubig.
In dem Ort La Plaine-des-Cafres gibt es übrigens auch ein sehr interessantes Museum über den Vulkan, namens Maison du Volcan.
Woran man sich vielleicht noch gewöhnen muss, ist die Tierwelt auf La Réunion. Mir war vor meinem Besuch bewusst, dass es dort handtellergroße Spinnen geben sollte, aber wenn man ihnen dann leibhaftig begegnet, ist dies doch ein wenig gewöhnungsbedürftig. So geschah es, dass ich eines Morgens halb schlafend auf dem Weg ins Bad mitten in ein Spinnennetz lief, welches über Nacht dort eine Spinne zwischen den Türrahmen gesponnen hatte.
Und im Bad selbst wartete dann die eine oder andere Kakerlake auf mich. Es hat mich selbst gewundert, aber man gewöhnt sich tatsächlich mit der Zeit an solche Mitbewohner und lebt nach dem Motto „Du tust mir nichts, ich tu´ Dir nichts!“.
Diese drei Wochen auf La Réunion waren ein unvergessliches Erlebnis, weil meine Gastfamilie mir sehr viel gezeigt hat von ihrer Welt.
Sie waren unglaublich gastfreundlich und stets um mich bemüht. Die Familie lebte in recht bescheidenen Verhältnissen, was ihre kreolische Lebensfreude aber keineswegs trübte.
La Réunion hat unglaublich viel zu bieten und zu entdecken. Die Insel ist so facettenreich, wie kaum eine andere und ich bin dankbar, dass ich damals die Möglichkeit hatte, sie so unverfälscht erleben zu dürfen.
Am 13.06.2012 um 12:43 Uhr
Ganz toller Reisebericht. Danke dafür. Möchte auch unbedingt mal nach La Reunion, aber die lange Anreisezeit hält mich noch davor ab. Aber irgendwann muss ich mal hin.
Am 05.08.2014 um 06:59 Uhr
Ich war auch für 3 Wochen dort und kann das jedem Wanderfan nur ans Herz legen. Es ist zwar warm und schwül, aber alle 30 Minuten sieht man eine andere Landschaft. Ein Wanderparadies mit freundlichen aufgeschlossenen Menschen. Und das Dodo scheckt auch gut!