Finnisch lernen
Finnisch ist eine sog. uralische Sprache. Es besteht eine direkt Verwandtschaft zur Sprache Estnisch und entfernt ist Finnisch auch mit Ungarisch verwandt.
In Finnland ist neben Finnisch auch Schwedisch Amtssprache.
Auch in der Europäischen Union ist Finnisch als Amtssprache anerkannt.
Als offizielle Minderheitensprache hat sie die Anerkennung in Schweden.
In Finnmark – einer norwegischen Region, im russischen Teil Kareliens und in Estland gibt es noch immer finnisch sprechende Minderheiten.
Durch Ursprung
der finnischen Sprache ist es nicht weit verwunderlich, dass Finnisch so völlig anders ist als die sonst indogermanischen Sprachen Europas.
Vor allem im direkten Vergleich mit den skandinavischen Ländern Dänemark, Schweden und Norwegen gibt es gravierende Unterschiede.
Wenn sich alle anderen völlig problemlos untereinander verstehen, so gibt es doch in Finnland schon mal Probleme.
Trotzdem – es hat sich natürlich im langen Sprachkontakt mit den Nachbarn einiges getan an der Sprache. Es hat eine gewisse Annäherung stattgefunden.
Die gesprochene Sprache in Finnland ist noch einmal anders als die Schriftsprache.
Seit König Gustaf Wasa im Jahr 1524 die enge Beziehung zwischen Staat und Kirche getrennt hat und veranlasste, dass das Wort Gottes in der Sprache des Volkes verkündet werden muss – ganz im Sinne von Luther – sah sich die katholische Kirche gezwungen die entsprechenden Texte zu übersetzen.
Bischof Mikael Agricola, auch ein Schüler Luthers, hat damit begonnen vor allem das Neue Testament ins Finnische zu übersetzen.
1543 wurde dann das erste gedruckte Buch in Finnisch – die Fibel Abckiria – veröffentlicht und 1548 eine finnische Version des Neuen Testaments.
Eine finnische Schriftsprache auf den Grundlagen des Lateinischen, Deutschen und Schwedischen wurde ebenfalls von Agricola entwickelt. Die Grundlagen aus der finnischen Sprache entnahm er dabei dem Dialekt von Turku, einer Stadt an der Südwestküste Finnlands.
Sieht man sich diese Entwicklung an, dann ist auch klar, dass das Alphabet identisch mit dem Schwedischen ist – es sind die 26 Buchstaben die auch wir in Deutschland kennen plus die Sonderzeichen å, ä und ö. Diese Sonderzeichen sind ganz ans Ende des Alphabets gestellt.
In der finnischen Sprache kommen die Buchstaben c, q, w, x, z und å nicht vor. Lediglich in Fremdwörtern werden sie benutzt.
Es gibt viele Lehnwörter im Finnischen, die meisten sind vom Schwedischen hergeleitet. Die Buchstaben b und f kommen nur in diesen Lehnwörtern vor.
In der Aussprache gibt es nur wenige Dinge die beachtet werden müssen.
So wird eigentlich jeder Buchstabe der geschrieben ist auch gesprochen.
Das führt dazu, dass Fremdwört wie z.B. Philosophie auch filosofia geschrieben werden.
Ausnahmen sind die Kombinationen nk und ng und die Regel, ein vor einem p stehendes n als m auszusprechen – z.B. in dem Wort kunpa (wenn), gesprochen heißt es dann kumpa.
Der in der Aussprache stattfindende Unterschied zwischen langen und kurzen Lauten wird auch in der Schriftsprache sehr deutlich durch Verdoppelung der Buchstaben.
Als Beispiel: tuli = Feuer, tulli = Zoll und tuuli = Wind.
Betont wird in der finnischen Sprache immer die erste Silbe und ab der dritten Silbe eben jede zweite Silbe. Die letzte bleibt aber immer ohne Betonung.
Finnisch ist eine synthetische Sprache. Die Beziehungen zwischen Wörtern wird also nicht durch das Einfügen anderer Wörter gebildet, sondern durch verschiedenen Endungen.
Artikel wie bei uns der, die, das gibt es nicht. Die Unterscheidung liegt vielmehr bei Belebtem und Unbelebtem und nicht im Geschlecht.
Das wohl größte Problem beim Erlernen der finnischen Sprache sind die 15 Fälle.
Trotzdem ist auch diese Sprache sehr wohl zu lernen.
Mittlerweile gibt es Diskussionen ob man Finnisch als Weltsprache anerkennt.
Es erscheint vielleicht ein bisschen überheblich, wenn man bedenkt dass nur rund 0,05 % der Weltbevölkerung diese Sprache überhaupt spricht und auch wegen der Tatsache, dass diese Sprache nicht in 10 aufeinander folgende Lektionen zu lernen ist.
Auch gibt es immer noch Finnen, die ihre eigene Sprache gar nicht können.
Von den Befürwortern werden folgende Vorzüge für die Ernennung zur Weltsprache genannt:
1. handelt es sich um eine völlig logische Sprache völlig frei von Ausnahmen.
2. ist diese Sprache sehr wohlklingend – man sagt, sie ist eine Freude für die Ohren.
3. ist die finnische Sprache sehr prägnant. So sagt man z.B. zu dem langen Titel: „Ausschuss zur Durchführung von Verhandlungen über die Einstellung von bewaffneten Feindseligkeiten“ im Finnischen kurz: aseleponeuvottelutoimikunta. Das spart auf jeden Fall Druckertinte und Papier.
4. sagt man, wer Finnisch lernen kann, der kann alles lernen. Es hebt also das Selbstvertrauen.
5. gibt es noch einen nicht so ganz ernst zu nehmenden Grund: Im Finnischen gibt es längere und bessere Flüche als in jeder anderen Sprache.
Machen Sie doch einfach den Anfang und lernen Sie Finnisch.
Es gibt hervorragende Möglichkeiten diese schwere aber schöne Sprache zu erlernen.
Sprachkurse für Anfänger oder Fortgeschrittene gibt es genauso wie den Intensivkurs kurz vor dem Finnland-Urlaub.
Wenn Sie lieber zu Hause Finnisch lernen wollen, dann gibt es hervorragende Finnisch-Sprachkurse auf CD Rom.
Gehören Sie einfach zu den ersten der 99,95 % der Weltbevölkerung die anfängt Finnisch zu reden.